4 | WIRTSCHAFT Dezember 2021 | MÜHLVIERTEL-MAGAZIN Fotos: beha-pictures Sporthändler Hans Pötscher ortet im Hinblick auf die bevorstehende Wintersaison eine gute Stimmung. In seinen Sporthäusern in Freistadt, Rohrbach, Ottensheim und Urfahr sind die Lager in Sachen Skier und Wintersportartikel bestens gefüllt. Corona zum Trotz: Handel blickt mit Zuversicht in Richtung Weihnachtsgeschäft Nicht unterkriegen lassen sich die heimischen Handelsbetriebe von Corona: Obwohl das Virus nach wie vor omnipräsent ist, blicken die Geschäftsinhaber zuversichtlich in Richtung des bevorstehenden Weihnachtsgeschäftes. Ob die Modegeschäfte, der Uhren- und Schmuckhandel oder die Sportartikelbranche – überall fiebert man den kommenden Wochen entgegen. „Quer durch alle Branchen freut man sich auf den bevorstehenden Advent“, sagt die Obfrau der Wirtschaftskammer Urfahr-Umgebung, Mag. Sabine Lindorfer, - und zeigt sich mit der positiven Grundstimmung zufrieden. „Natürlich ist Corona und die damit verbundenen Einschränkungen ein Riesenthema. Das tut aber dem Optimismus keinen Abbruch, die Zuversicht ist groß“, erklärt die Kammerchefin. Dieser positive Zugang hat einen wesentlichen Grund in den Erfahrungen der ersten Monate des Jahres, die großteils ja auch im Zeichen von Corona- Beschränkungen standen. In diesen konnte der Handel – wenn auch nur geringfügig – sogar zulegen. „Die Bevölkerung lässt sich den Konsum nicht vermiesen, in manchen Bereichen wie etwa rund ums Wohnen gibt es sogar überdurchschnittlich hohe Zuwachsraten“, sagt Lindorfer. Dazu komme, dass große Teile der Bevölkerung dem Frieden auf den Finanzmärkten nicht trauen und ihr Geld in wertbeständige Sachgüter bzw. Edelmetalle investieren. Um den international stockenden Lieferketten Herr zu werden, fällt – so wie hier bei Intersport Pötscher in Freistadt – einer optimierten Lagerbewirtschaftung eine zentrale Rolle zu. Gefragtes Gold Dies kann auch Ingrid Eckerstorfer, Inhaberin der in Schmuckstube Bad Leonfelden und des Stadtjuweliers in Freistadt, bestätigen. „Wir verzeichnen eine rege Nachfrage nach Produkten aus Gold. Diese sind nicht nur zeitlos schön,
MÜHLVIERTEL-MAGAZIN | Dezember 2021 5 | WIRTSCHAFT sondern auch eine sichere Wertanlage“, sagt die Geschäftsfrau. Kleine Schmuckstücke aus Gold seien dabei ebenso gefragt wie größere Geschenke aus dem wertvollen Edelmetall. Sieht den heimischen Handel trotz Corona auf einem guten Weg: Die Obfrau der Wirt - schaftskammer Urfahr- Umgebung, Mag. Sabine Lindorfer. Foto: WKUU/Danninger Hochwertige Produkte liegen auch im Sportfachhandel voll im Trend. Dieser blickt nach einer erfolgreichen Sommersaison, in der sich Outdoorprodukte wie die berühmten warmen Semmeln verkauften, durchaus optimistisch in Richtung Winter. „Die Stimmung ist gut, wir merken, dass die Leute richtig Lust auf Wintersport haben“, sagt der Schenkenfeldner Hans Pötscher, der den Sportfachhandel in der oö. Wirtschaftskammer vertritt. Bei der Nachfrage nach bestimmten Produkten für das Wintervergnügen müssten sich die Konsumenten in den kommenden Wochen allerdings auf Einschränkungen einstellen. „Die Probleme in den globalen Lieferketten haben auch uns erwischt. Es kann daher sein, dass manche Artikel rasch vergriffen sind und leider nicht mehr nachkommen“, erklärt Pötscher. Zusätzlich würden manche Lieferanten mit Personalengpässen kämpfen. „Auch das ist ein globales Problem: Während die Produktionskapazitäten durch die Pandemie geschrumpft sind, ist die Nachfrage nach vielen Produkten gestiegen. Diese Schere klafft im Moment deutlich auseinander und führt zu mehr oder weniger großen Problemen“, sagt der Sporthauschef. In seinen Sporthäusern in Freistadt, Rohrbach, Ottensheim und Linz-Urfahr, die er als Familienbetrieb gemeinsam mit seinem Sohn Peter führt, konnte Pötscher die Mannschaft während der Lockdown-Zeiten großteils halten. „Wir haben uns um individuelle Lösungen bemüht – und das macht sich jetzt bezahlt“, freut sich der Unternehmer. Geändertes Kaufverhalten Über engagierte Mitarbeiter darf sich auch Isabella Katzmayr vom HOLE-Citystore in Bad Leonfelden freuen. Gemeinsam mit ihrem Team ist sie bemüht, die Kundenwünsche in den Bereichen Textil, Wäsche und Haushalt so gut wie möglich zu erfüllen. Dabei stellt sie ein durch Corona verändertes Kaufverhalten fest. „Unser Angebot, das wir in einer Art Nahversorgerfunktion sozusagen vor der Haustür anbieten, wird deutlich mehr wertgeschätzt“, sagt die Geschäftsfrau. Wobei auch sie – sie Isabella Katzmayr vom HOLE-Citystore in Bad Leonfelden blickt dem Weihnachtsgeschäft mit Zuversicht entgegen. führt das Traditionsgeschäft am Leonfeldner Stadtplatz gemeinsam mit ihrer Schwester Helma Haghofer – mit Problemen in der Warenbeschaffung zu kämpfen hat. „Manche Textil- und Haushaltsgerätefirmen haben Lieferschwierigkeiten, die wir zu spüren bekommen“, erklärt Katzmayr. Als kleineres Unternehmen könne man diese aber durch ein Mehr an Flexibilität ausgleichen und so bei den Kunden punkten. Generell sieht die Bad Leonfeldner Unternehmerin, die im Textilhandelsgremium in der Wirtschaftskammer Oberösterreich in führender Funktion tätig ist, gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft: „Natürlich sind die Einschränkungen durch Corona mühsam und anstrengend. Aber inzwischen wissen wir damit umzugehen“, sagt Isabella Katzmayr. Bei der dabei geforderten Disziplin streut sie den Kunden Rosen: „Es gibt kaum Probleme: Die Leute halten sich an die Vorgaben und lassen sich durch diese das Einkaufsvergnügen nicht vergällen“, meint die HOLE-Chefin. ♦ B. Haudum Anzeige Foto: Helga Baier
Laden...
Laden...
Laden...