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Mühlviertel Magazin Mai 2023

2 | LOKALES

2 | LOKALES Mai 2023 | MÜHLVIERTEL-MAGAZIN SOLAR-TOWER BEI MARTINI-BETON Turm als Kraftwerk Von Bernhard Haudum Ein Ölfleck auf der weißen Weste... Als Solar-Tower wird der Turm von Martini-Beton in St. Martin/M. jetzt genützt. Das besondere Kraftwerk wurde vor wenigen Tagen von Propst Johannes Holzinger, dem St. Martiner Bürgermeister Manfred Lanzersdorfer, Martini Beton-Geschäftsführer Armin Richter und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner (v.l.) offiziell eröffnet. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Windräder Schmiermittel brauchen, die aus Erdöl gewonnen werden. Und das - wie unsere Recherchen ergaben (Bericht auf Seite 3) - in durchaus erklecklichen Mengen. Wobei das Öl im Getriebe der Energiewende grundsätzlich kein Beinbruch wäre: Reiht sich dieses doch nahtlos in viele jener Hilfsstoffe ein, auf die alternative Energien nun einmal angewiesen sind. CHARITY-LAUF FÜR DEN GUTEN ZWECK „Wings for Life“-Run In den Reigen der weltweiten Läufe reihte sich auch der „Wings for Life“-Run in Vorderweißenbach ein: Rund 60 Teilnehmer stellten sich in den Dienst der guten Sache und liefen zugunsten der Rückenmarksforschung. Der Lauf wurde von der Sportunion Vorderweißenbach organisiert. Es mutet daher ein bisschen eigenartig an, dass dieser Aspekt von der Windkraft-Lobby geradezu schamhaft verschwiegen wird: Die Informationsfl üsse darüber sind spärlich, detaillierte Auskünfte zumindest aus erster Hand kaum zu bekommen. Angesichts dieses Verhaltens könnte man vermuten, dass die „Herren der Winde“ fürchten, auf ihrer mit viel PR-Aufwand weiß gewaschenen Weste einen unschönen Schmierfl eck zu bekommen. Und so einer passt natürlich nicht zum Image der energietechnischen Saubermänner: Ehe man Gefahr läuft, dieses zu bekleckern, versucht man, sich tot zu stellen und eine unangenehme Wahrheit so gut es geht außen vor zu lassen. IMPRESSUM: Medieninhaber und Herausgeber: haudum media GmbH, Hauptstraße 36, 4191 Vorderweißenbach. Redaktion: 4190 Bad Leonfelden, Gewerbezeile 20, Tel.: 07213/6202-20. Erscheinungsweise: monatlich. Verlags- und Redaktionsleitung: Bernhard Haudum. Grafi sche Gestaltung: Druckerei Bad Leonfelden. Druck: Walstead NP-Druck, St. Pölten. Verteilung: Post AG. Nachdruck bzw. Verwertung nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Verlages. ©2023 – alle Rechte vorbehalten! Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Grundlegende Richtung: Unabhängige Regionalberichterstattung. Unternehmensgegenstand der haudum media GmbH: Verlagstätigkeit, PR- und Werbeagentur, Fotografi e. Gesellschafter und Geschäftsführer: Bernhard Haudum (100 %) KINDERKONZERT MIT PRÄSENTATION Hörbuch vorgestellt Ein vom Musikverein Vorderweißenbach produziertes Blasmusik-Hörbuch bringt Kindern Blasinstrumente näher: Dieses sorgte beim Kinderkonzert mit dem VorJu-Orchester unter der Leitung von Michaela Schwinghammer (Mitte) für Begeisterung. SPENDE AN DIE LANDESHAUPTSTADT Maibaum aus Altenberg Aus Altenberg stammt der heurige Maibaum der Landeshauptstadt Linz. Die prächtig geschmückte Fichte wurde von der Landjugend aufgestellt und von Bürgermeister Michael Hammer an seinen Amtskollegen Klaus Luger offiziell übergeben. ROTES KREUZ BAD LEONFELDEN Neuer Ortsstellenleiter Lukas Sonnleitner (li.) ist neuer Leiter der Ortsstelle des Roten Kreuzes in Bad Leonfelden: Er übernimmt diese Position gemeinsam mit seinen Stellvertretern Anita Elmer und Wolfgang Huemer vom bisherigen Leiter Martin Wolfesberger (re.). Dieser legt sein Amt nach neun erfolgreichen Jahren an der Spitze der Ortsstelle zurück. Fotos: MVVWB/Staudinger; RK Bad Leonfelden/Enzenhofer; Martin Gaisbauer; Privat; LandOÖ./Andreas Krenn;

MÜHLVIERTEL-MAGAZIN | Mai 2023 3 | LOKALES WINDENERGIE Schmiermittel als Gefahr für Umwelt und Wasser Windräder werden als saubere, absolut umweltfreundliche Energie verkauft. Dass in ihrem Inneren Tonnen von Schmiermitteln, die aus Erdöl gewonnen werden, Verwendung finden, wird dabei gerne verschwiegen. Diese stellen eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Umwelt und das Grundwasser dar. Eine trügerische Idylle: Tonnen von Schmiermitteln auf Erdölbasis machen aus Windrädern eine Gefahr für Wasser und Umwelt. Anzeige Foto: stock.adobe.com Für einen reibungslosen Betrieb brauchen Windräder im Rotor, im Getriebe und im Generator ebenso Schmiermittel wie für die Turmlagerung, bei den Seilwinden oder den Elektromotoren. Dabei kommen Erdöl-Produkte in unterschiedlichen Spezifikationen zum Einsatz. Die Mengen, die dabei anfallen, sind laut Herstellerangaben beträchtlich: Je nach Größe sind es bei einem Lebenszyklus von 20 Jahren zwischen 10 und 15 Tonnen pro Windrad. Die Schmiermittel unterliegen in diesen zwei Jahrzehnten einem entsprechenden Verschleiß und müssen daher regelmäßig gewechselt werden. Diese Arbeiten bergen dabei durch mögliche Ölaustritte ebenso Gefahren für die Umwelt wie Windradunfälle an sich. Solche kommen zwar selten, aber doch vor: Umstürzende Windmühlen sind ebenso Fakt wie – meist durch technische Defekte ausgelöste – Brände. Stichwort Defekte: Um bei solchen Ölaustritte zu vermeiden, werden Windräder immer öfter mit einer Art „Kragen“ versehen, der die Flüssigkeit im Fall der Fälle auffangen soll. Restrisiko für das Wasser Nichts desto trotz bleibt ein Restrisiko. Dieses kommt insbesondere dort zum Tragen, wo Windräder in Gebieten errichtet werden, die gleichzeitig als Grundwasserspeicher dienen. Dies trifft beim Sternwind-Windpark in Vorderweißenbach zu: Die Gemeinde bezieht ihr Wasser zu einem nicht unwesentlichen Teil aus jenem Gebiet im Sternwald, in dem kurz nach der Jahrtausendwende der Windpark errichtet wurde. Die entsprechende Versorgung wurde in den letzten Jahren weiter ausgebaut und zapft so Grundwasserströme an, die quasi direkt unter dem Windpark liegen. Sollte es dort zu einer Kontaminierung kommen, besteht die Gefahr, dass diese neu erschlossenen Quellen ebenso unbrauchbar werden wie viele weitere, auch private Versorgungsanlagen, die ebenfalls vom Sternwald-Wasser gespeist werden. ♦ -b.h.-